Vorbereitungen für eine lange Reise

Petra schreibt:

Die Vorbereitungen, um für 12 Monate mit Thomas auf Europareise zu gehen begannen bereits ein Jahr zuvor. Da ich mitten im Arbeitsprozess/-leben stand, musste ich klären, wie ich meine Auszeit finanziere. Ich entschied mich für die „harte“ Variante und beantragte ein Jahr Sonderurlaub ohne Geld- und Sachbezüge. Nachdem ich mir über alle Nachteile,  die das mit sich brachte bewusst wurde, fokussierte ich meine Aufmerksamkeit allein auf die Vorteile. Alles kann man regeln: Krankenversicherung abschließen, Kosten minimieren wie Sparverträge aussetzen, Versicherungen stilllegen bzw. kündigen und Abos beenden (möglichst zeitnah 😊). Nur für mein Patenkind in Burkina Faso (Afrika) sollte alles so bleiben. Mein Auto habe ich in der Verwandtschaft untergebracht und mir so ein kleines Taschengeld gesichert. Auch gibt es einige Kosten, die man einfach nicht gänzlich abschaffen kann. Letztendlich blieb eine Summe X übrig, für die ich monatlich aufkommen muss und begann hierfür zu sparen. Ein Jahr ist eine lange Zeit und so habe ich mir ein finanzielles Polster angelegt.

Fast zur gleichen Zeit begannen wir unsere ToDo-Liste zu füllen. Wir sahen uns Videos anderer Aussteiger bzw. Langzeitreisender an und alles was wir für wichtig ansahen wurde notiert. Wir unterteilten die Informationen in Listen:

Aktivitäten vorab (Ausweispapiere verlängern, auf die Gültigkeit von Kreditkarten achten, Flug buchen, ggf. Patientenverfügung, Kündigungen diverser Organisationen aber auch Arztbesuche, neue Brille …..und vieles mehr)

Beschaffungen (neue Wohnraumbatterie, Solarpanel, Ladebooster, neuer Kompressorkühlschrank, Tauchpumpe,  bis hin zu Kochzubehör, Campinggaslampe oder Besen…)

Gut zu Wissen (wir fertigten hier eine Aufstellung aller derzeit laufenden Kosten an und nach und nach musste diese dem Auszeitjahr angepasst werden, auch was bereits gekündigt und verändert wurde),

Packliste (wohl eine der wichtigsten Listen überhaupt, schon das ganze Jahr schrieb ich hier Dinge ein, die ich auf jeden Fall mitnehmen will, leider wurde hier immer wieder gestrichen ☹….)

Infos zu den Ländern (alles war wir über die Länder, durch die wir reisen wollten Wissenswertes erfahren haben schrieben wir hier auf, so z.Bsp. wie wird die Maut bezahlt, welche Artikel darf man keineswegs mitnehmen, welche sind besonders teuer und sollten ggf. vorher besorgt werden, wo ist der Diesel am günstigsten, bekommt man LPG (Gas), wo darf man mit dem Wohnmobil freistehen, Daten/oder Internet Sim-Karten und vieles mehr)

Auch einige Bücher, Reiseberichte, Bildbände oder Landkarten wurden gekauft und unsere Vorfreude auf diese Auszeit stieg mit dem Aufsaugen all‘ dieser Informationen.

Für mich, ein Familienmensch kam aber auch die Erkenntnis, dass ich meine Lieben lange Zeit nur hören oder ab und an mal per Videoanruf sehen werde. Die derzeitige Situation in der ganzen Welt, die Angst vor Corona, die Zeit in der wir eh den Kontakt eingeschränkt haben war eine Übung für mein Jahr. Ich wusste wie es sich anfühlt, lange auf die Umarmung zu warten. Ich hab‘s überlebt und all die schönen Erlebnisse, die ich in diesem Jahr der Weltentdeckung erwarte, trösten mich etwas darüber hinweg. Wir schaffen das 😊

Nichts desto Trotz war mir eine intensive Zeit mit meinen Kindern und Geschwistern sehr wichtig. Ich wollte sie alle vorher noch einmal sehen.

Mit meiner Enkeltochter unternahmen wir daher schon Wochen zuvor unseren ersten Urlaub (sie ist ja erst 5 Jahre alt) und später reiste ich dann mit ihr noch einmal ganz allein zu meiner Schwester nach NRW. Eine so schöne Erfahrung. Mein zweites Enkelkind konnte ich leider noch nicht auf große Fahrt mitnehmen, sie ist erst 2 Jahre alt. Knuddel, meine liebe Maus. 😊

Vielen Dank auch an meine Schwester, die mich in den letzten Wochen vor meiner Abfahrt begleitet hat, mich zum Flughafen brachte, wo ich mich dann von all meinen Lieben verabschieden konnte.

Ihr seid großartig!!

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