Griechenland 2011

Griechenland 2011

01.09.2011

Gleich nach der Arbeit ging es los. Wir haben es bis Bad Aibling, kurz hinter München geschafft. Wir stehen auf einem Parkplatz für Wohnmobile an der Therme für 7 € die Nacht. Da wir erst zm 21:30 Uhr angekommen sind, haben wir an der Bar in der Therme nur noch ein Bier bekommen – kein Abendbrot. Dafür gab es dann im Womo eine Flasche Wein und Erdnüsse.

02.09.2011

Am nächsten Morgen sind wir dann nach kurzem Frühstück aufgebrochen. Die Fahrt nach Ancona lief reibungslos. Ein kleiner Stau bei Rimini, das war alles. Nach einem Entsorgungs- und Versorgungsstopp auf einer Raststätte kurz vor Ancona kommen wir an unserem Standplatz hoch über der Stadt.

03.09.2011

Wir fahren nach dem Frühstück durch die Altstadt von Ancona zum Hafen. Wir checken ein und stehen am Pier 16 und warten auf die Fähre, die um 13:40 Uhr ankommen soll.

Draussen hat es 33 Grad C, im Auto genauso. Wir erkunden die klimatisierte Fähre. Auf der Fähre gilt die griechische Zeit, also alle Uhren um eine Stunde vor stellen.

Die Fähre hat 10 Decks, wir sind auf Deck 5 untergebracht. Auf Deck 7 sind die Restaurants, die Shops und die Bars. Auf Deck 8 und 9 sind die Kabinen. Auf Deck 10 ist der Pool und das Oberdeck.

Wir haben „Camping an Bord“ bei Superfast Ferries gebucht. Das bedeutet, man schläft im Wohnmobil, darf dort jedoch keinen Brennstoff benutzen und kann somit nicht kochen. Essen gibt es daher nur in den Restaurants der Fähre.

Die Nach im Auto auf der Fähre ist abhängig davon, wo man mit dem Auto steht. Wir stehen leider in der Mitte des Schiffes, relativ weit entfernt von frischer Luft. Es ist „brütend“ heiss, von unten heizen die Klimageräte der Kühltransporter. An Schlaf ist bei diesen Temperaturen nicht zu denken. Wir schlafen erst in den frühen Morgenstunden kurz ein.

04.09.2011

Wir kommen in Igoumenitsa um 06:40 Uhr an. Die Ausfahrt der großen LKW ist sehr spannend. Wir fahren durch Igoumenitsa und halten uns in Richtung Norden. Unser Ziel ist ein Strand direkt am Meer, wo wir ein wenig Ruhe nach all dem Lärm auf der Fähre finden. Wir sind nördlich von Sagiada, fast direkt an der Albanischen Grenze. Wir frühstücken Eier mit Speck. Den ganzen Tag Sonne pur und Meer, Meer, Meer.

Wir bekommen Besuch:

  • zuerst streunende Hunde, nicht so angenehm, aber harmlos
  • dann eine Herde Schafe. Sie umringen unser mobiles Haus und grasen ohne uns wirklich zu beachten
  • und zuletzt kommen die Ziegen, so um die 50 – 100. Schwer zu  zählen, da sie ständig kreuz und quer herum laufen und grasen.

Ein romantischer Sonnenuntergang kündigt das Ende eines wunderschönen ersten Urlaubstages in Griechenland an.

Die Nacht ist ruhiger und auch etwas kühler als die Nacht auf der Fähre. Das Meer rauscht und man hört das Klappern der Steine, die am Strand mit jeder Welle durcheinander gewürfelt werden.

Gegen Mitternacht kommt Nebel auf. Es riecht etwas schwefelig und salzig. Am Heckfenster kann man aus dem Bett die Schwaden vorbeiziehen sehen. Petra schläft unruhig. Vertrauen in ein anderes Land hat sich noch nicht eingestellt.

05.09.2011

Ein weiterer schöner Tag beginnt. Wir erkunden den Strand und lernen so unsere weiteren Nachbarn kennen. Ein schweizer Pärchen gibt uns Tipps, wo man Wasser bekommt, dass dieser Platz hier wohl der schönste in Griechenland sei (wir sehen noch viel schönere), dass die Griechen so freundlich sind, sie jedoch zur Zeit auch die Großstädte meiden, weil Unruhen auf Grund der politischen Verhältnisse am ehesten dort zu erwarten wären.

Wir beschließen noch einen Tag hier zu bleiben und erst morgen weiter zu fahren. Wir haben an unserer Luftmatraze ein kleines Löchlein repariert, so können wir wieder  in der Adria schwimmen.

06.09.2011

Wir stehen zeitig auf, gegen 09:00 Uhr. Wir wollen heute in Igoumenitsa einkaufen und dann auf den Campingplatz Sofas fahren, um dort Wasser aufzufüllen und die Toilette zu entleeren. Auf dem Weg dorthin finden wir am Straßenrand einen Brunnen. Hier bunkern wie Wasser. Das ist auch nötig, denn wir hatten keinen Tropfen mehr.

Unser nächster Halt ist in Plataria. Wir kaufen im dortigen Supermarkt ein. Wir schlendern durch den Ort und am Hafen entlang. Nach einem Eis fahren wir weiter und finden am Ortsausgang eine „öffentliche Toilette“ am Strand (Dixi Klo). Besser als nichts, wir können unsere Toilettenkassette leeren.

Nun haben wir Ver- und Entsorgt und brauchen keinen Campingplatz mehr. Wir planen um und fahren doch nicht auf den Platz, sondern weiter nach Preveza. Wir unterqueren die Bucht mit einem Tunnel (5 €) und fahren weiter nach Vonitsa. Wir stehen direkt am Hafen. Heute wollen wir Essen gehen, schließlich haben wir die Campinggebühren gespart. Wir finden ein Restaurant direkt am Meer. Wir bekommen einen Auberginensalat und Feta als Vorspeise mit Brot. Danach Lamm-Koteletts mit Patates und Salat. Auf dem Rückweg zum Auto sind wir noch in einer Cocktailbar hängen geblieben.

Die Nacht ist etwas unruhig. Im Ort ist ein großes Konzert, wir werden bis 03:00 Uhr unterhalten.

07.09.2011

Am nächsten Tag geht es früh los – wir wollen nach Delphi. Die Fahrt geht durch das schöne, bergige und waldreiche Griechenland. Auffallend sind die Bäume, welche ausladende Baumkronen aber nur kurze Baumstämme haben. Hier erscheint der Wald nicht so licht wie bei uns, sondern eher dicht und undurchdringlich. Die Häuser sind kubisch, meist zweistöckig mit flachen Dächern. Zum Süden hin werden die Häuser gepflegter, im Norden stehen viele halbfertige, unverputzte Häuser. Das Land ist bergig und unsere Straße verläuft oft am Meer entlang, sodass wir viele Serpentinen zu fahren haben. Unterwegs machen wir Rast und kaufen am Straßenrand 1 kg Feigen. Die Feigen sind köstlich. Sie sind süß und sehr aromatisch.

Wir kommen gegen 12:30 Uhr in Delphi an und haben einen traumhaften Stellplatz auf dem Campingplatz „Delphi“ direkt am Holzzaun mit Blick über den Ort Chrisso und den Golf von Itea. Wir springen in den Pool, lesen in unseren Reiseführern und entspannen. Morgen wollen wir zur Ausgrabungsstätte.

Nach dem Abendessen sitzen wir mit einem Ouzo am Rand des Platzes wie auf einem Balkon und schauen auf den kleinen Ort hinab. Es scheint drei Kirchen mit Turmuhrwerk zu geben. Sie alle gehen etwas unterschiedlich und man hört die Glocken zu jeder vollen und halben Stunde. Dazu die Hunde, die ab 04.00 Uhr unbedingt Konservation betreiben müssen. Wir stehen so nah am Zaun, an unserem „Balkon“, dass wir ohne Sorge die Hecktüren offen gelassen haben und so fast im Freien geschlafen haben, dadurch hatten wir ein frisches Lüftchen und sind mit diesem herrlichen Blick auf das beleuchtete Dorf eingeschlafen.

08.09.2011

Wir werden vom Vogelgzwitcher geweckt. Es geht gleich los, wir fahren mit dem Bus zum antiken Delphi. In Griechenland sind die Busse mit zwei Bediensteten besetzt, der Fahrer und ein Fahrkartenverkäufer.

Die Ausgrabungsstätte ist faszinierend. Man wird in eine andere Zeit versetzt. Kein Wunder, warum so viele Touristen diesen Ort besuchen. Das Publikum ist international. In vielen Sprachen laufen Reiseführer mit ihren Gruppen durch die Steine und Infotafeln. Bis 14:00 Uhr nehmen wir uns für die Ausgrabungsstätte Zeit. Danach gehen wir in das klimatisierte Museum; hier sehen wir die angekündigten Statuen und die Beschreibungen der Friese. Wir sind begeistert. An einem Kiosk kaufen wir etwas ein, der Kioskbesitzer ist stolz, seine deutschen Sprachkenntnisse zum Einsatz zu bringen. Überhaupt sind uns stets nette Menschen hier begegnet. Englisch sprechen fast alle hier. Somit ist es problemlos, sich verständlich zu machen. Beim Spaziergang durch Delphi fällt uns auf, dass nur Männer vor den Häusern sitzen. Auch ganz nah am Straßenrand. Alle lächeln freundlich, winken und beobachten die Umgebung aufmerksam. Die Häuser haben große Jalousien, die fast bis auf den Boden heruntergelassen werden. Es sieht teilweise aus, als ob die Häuser mit farbigen Tüchern „verkleidet“ wären.

Den Rückweg laufen wir (ca. 6 km). Leider haben wir keinen Wanderweg gefunden, sodass wir den ganzen Weg auf der Straße laufen. Wir sind froh, als wir endlich den Campingplatz erreichen und in den Pool springen können. Heute wird nicht mehr gekocht, wir gehen auf dem Campingplatz Essen.

09.09.2011

Es geht wieder los, wir füllen alles auf und entsorgen. Es geht vorerst weiter in Richtung Norden zu einer Höhle. Wir überqueren eine Hochebene, die fast an hochalpine Weiden erinnern. Viele Hotels, Tavernen und Ferienhäuser gibt es hier, die jedoch alle leer stehen. Hier findet die Saison im Winter statt. Dies ist das Skigebiet der Athener. Wir wollen zur „Liebeshöhle“ oder „Corycian Cave“. Die Fahrt dahin ist jedoch für Petra eher die „Hölle“. Serpentinenfahrten mag sie nie gerne, doch hier kommt erschwerend die Schotterpiste dazu, nur für eine Fahrzeugbreite ausgelegt. Doch, die Strapazen lohnen sich. Die Höhle ist urig, völlig ohne Infrastruktur und somit sehr spannend. Sicherlich ein Highlight auf der Reise durch Griechenland.

Unser Ziel ist Sophu, wieder am Meer. Eine schöne Landschaft erwartet uns auf dem Weg dorthin und viele Serpentinen. Kurz vor dem Ziel kann man unsere Bremsen riechen. Es geht wirklich sehr steil bergab, da hat auch der 1. Gang nicht ausgreicht. Der Campingplatz liegt etwas erhöht, sodass uns der Blick  zum Meer entschädigt. Bis  zum Strand haben wir etwa 100m zu laufen. Leider können wir nur bis 20:00 Uhr an den Strand, dann wir alles verschlossen. Fast alle Campinggäste hier sind Dauercamper. Wir hatten den Eindruck, dass man hier nicht auf Touristencamper eingestellt ist.

11.09.2011

Am nächsten Morgen geht es nach Ver- und Entsorgung in Richtung Korinth. Wir kommen am Isthmus von Korinth an, dem Kanal der die Peloponnes zur Insel macht. Der Kanal wurde von 1881 bis 1893 erbaut, ist 6,3 km lang, nur 24,6 m breit und 8 m tief. 12.500 Schiffe fahren jährlich durch die 79 m hohen Wände des Kanals.

Wir fahren weiter nach Mykene. Die Ausgrabungsstätte steht der in Delphi nicht nach, einfach phantastisch. Als wir unseren Kulturtripp beendet haben, sind wir am Stadtrand bei einem griechischen Kunsthandwerker eingekehrt. Wir tanken Wasser auf unserer Fahrt zum nächsten Übernachtungsplatz. Er liegt direkt am Wasser.

Ein Fluss mündet ins Meer und so haben wir ein sehr kühles Nass, denn der Fluss bringt das kalte Wasser aus den Bergen. Das Meer dagegen ist erstaunlich warm. Wir wollen am am Hafen von „Agios Andrea“ übernachten. In der Hafentaverne essen wir zu abend. Endlich gibt es Oktopus gegrillt.

12.09.2011

Am Morgen werden wir durch das Tuckern eines Fischerbootes geweckt. Wir öffnen die Hecktüren und sehen das Fischerboot in den Sonnenaufgang fahren.

Nun sind wir schon wach und fahren daher schon früh in das nebenan liegende Vogelschutzgebiet. Hier gibt es wunderbare Strandplätze. Thomas hat den perfekten Stellpatz gesucht und gefunden. Der Sand war mit Steinen durchsetzt und machte einen stabilen Eindruck. Aber – es kam, was kommen musste, wir fahren uns fest. Anfängliche Panik …… es wurde nicht besser und uns wurde klar, ohne fremde Hilfe schaffen wir es nicht. Da wir einen vollen Wassertank, ein geleertes Klo und genügend Lebensmittel hatten, versuchten wir die Situation gelassen anzugehen. Wir haben gefrühstückt und sind erstmal baden gegangen. Dabei haben wir unseren „Retter“ gesehen. Ein Mann stand mit seiner Angel am Strand. Im Gebüsch war sein Auto zu sehen, ein Toyota Hilux Allrad Pickup. Thomas hat ihn angesprochen und gebeten, ob er uns vielleicht helfen könnte unser Wohnmobil aus der misslichen Lage zu befreien. Er war ein wortkarger aber sehr freundlicher Grieche. Er tat alles uns zu helfen, auch wenn dabei sein Abschleppseil beschädigt wurde. Unser Seil hat den ersten Versuch nicht überlebt. Nach dem 3. oder 4. Versuch waren wir endlich frei. Wir haben uns sehr gefreut und der nette Grieche ebenfalls. Das angebotene Geld hat er nicht genommen, obwohl wir ihn sehr darum gebeten haben. Eine sehr bemerkenswerte Geste, hilfsbereite, aber auch stolze Menschen leben hier.

Nachdem wir wieder fahrtüchtig waren, beschlossen wir  alsdann den nächsten Platz zu besetzen.  Ein weiterer Traumplatz, direkt am Meer. Hier verbrachten wir den ganzen Tag und eigentlich hatten wir vor auch die Nacht zu bleiben. Aber die sehr aufgesetzte Freundlichkeit eines vermutlichen Rumänen (er fuhr ein Auto mit rumänischen Kennzeichen) hat uns stutzig gemacht. Er erzählte in sehr schlechtem Englisch, dass er von „hier“ sei und wir uns jederzeit an ihn wenden könnten, wenn wir etwas benötigen.

Wir haben dann beschlossen, die Nacht doch lieber wieder im Hafen von Agios Andreas zu verbringen.

13.09.2011

Wir brechen auf mit dem Ziel Githio. Aber vorher müssen wir durch die Berge und davor müssen wir durch Leonidi. Leider haben wir die Umgehungsstraße verpasst und sind mitten durch den Ort gefahren – das heißt, wir wollten das. Die Ortsdurchfahrt war jedoch so eng, dass kaum ein PKW durchgekommen wäre. Ständig kamen uns Fahrzeuge entgegen, die zurücksetzen mussten und sich in Toreinfahrten in Sicherheit gebracht haben. Wir haben dann in einer Seitengasse einen Parkplatz erspäht und uns in die Wohnmobil-Freiheit geflüchtet. Dort hat uns ein Berliner Pärchen angesprochen, die schon seit 30 Jahren in Griechenland leben. Sie beschreiben uns den Weg um die enge Altstadt herum. Wir finden den Weg über die Berge. Wir kommen durch ein Örtchen namens Kosmas, ganz oben auf 1.200 m Höhe. Kurz vor Githio suche wir 2 Stellplätze auf. Am ersten können wir Wasser tanken und Petra kann dort ausgiebig duschen. Aber ansonsten gefällt uns der Platz nicht so sehr. Der nächste Platz in der Bucht von Glyfada ist richtig für uns. Am Strand liegt das verostete Wrack eines Frachters. Ein schönes Fotomotiv. Hier bleiben wir die nächsten Tage.

14.09.2011

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