Griechenland 2013

1. Tag, Freitag, 23.08.2013

Wir starten um 15:47 Uhr von zu Hause. Nach einer unspektakulären Fahrt über die A 9 kommen wir gegen 22:20 Uhr in Bad Aibling an.

2. Tag, Samstag, 24.08.2013

Nach einem kurzen Frühstück geht es um 08:30 Uhr weiter. Wir tanken an der Abfahrt „Achensee“, nehmen die Route über den Brenner und kommen ohne große Behinderungen nach Ancona. Kurz vor Ancona füllen wir an der Autobahnraststätte unsere Wassertanks (auch den „Dachtank“) und entsorgen. Gegen 21:30 stehen wir auf unserem Platz hoch über der Stadt und dem Hafen. Endlich können wir uns ein Bier gönnen und unseren mitgebrachten Kraut- und Kartoffelsalat löffeln. Gegen 23:00 Uhr fallen wir müde ins Bett.

3. Tag, Sonntag, 25.08.2013

Gegen 09:00 Uhr steht Thomas auf, Petra tut sich noch etwas schwer. Wir frühstücken und fahren gegen 10:30 Uhr zum Hafen. Wir checken ein und fahren zum Pier 13. Diesmal brauchen wir nicht warten. Viele Einweiser leiten uns durch die Fähre bis zum Stellplatz auf Deck 5. Petra ist etwas aufgeregt, wir haben noch nichts gepackt und stehen schon auf dem Parkdeck. Abfahrt soll um 14:00 Uhr sein – es ist erst 12:00 Uhr. Thomas kümmert sich um die Stromversorgung des Autos und sucht die notwendigen Papiere zusammen. Petra packt die Tasche. Wir freuen uns auf die Kabine und werden langsam ruhiger. Wir suchen die Rezeption auf Deck 10, beziehen unsere Kabine, welche recht einfach aber sauber ist und gehen auf Deck 11. Hier atmen wir frische Luft (ansonsten sind alle Räume auf dem Schiff klimatisiert) und spüren den frischen Wind. Petra trinkt einen Frappee und Thomas einen Espresso für 6,80€. Ganz schön teuer auf dem Schiff.

Ab 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Wir erkennen schnell, wo wir uns anstellen müssen, um unsere Essensgutscheine einzulösen. 2 x „Camping an Bord“- Essen, haben wir beim Buchen der Fähre gleich mitbestellt. Es gibt Salat, Obstteller, Hähnchenkeule, Bifteki oder panierte Schnitzel, dazu Pommes oder Nudeln.

Nach dem Abendessen holen wir unsere Weinflasche und die 2 Weingläser und setzen uns an einen windgeschützten Tisch. Es ist kein wirklich toller Sonnenuntergang, denn dazu ist es viel zu wolkig. Aber es ist dennoch schön – der Urlaub beginnt.

Bald wird der Wind stärker. Er bläst und bläst. Stühle rutschen allein das Deck entlang, erfassen einige junge Leute, die laut schreiend weg rennen und sich ausschütteten vor Lachen. Mehrere Passagiere haben keine Kabinen gebucht und müssen irgendwo auf dem Deck schlafen. Einige haben sich hier oben die Liegen in Position gebracht, Schlafsäcke darauf verteilt und sich für die Nacht eingerichtet. Als wir das Deck gegen 23:00 Uhr verlassen, schauen wir bedauernd zu ihnen hinüber. Die Schlafsäcke bäumen sich auf und der Wind ist fast schon ein Sturm geworden. Wir glauben ein paar Regentropfen abbekommen zu haben. Die hier Nächtigenden ziehen die Hüllen weit über den Kopf und versuchen zu schlafen. Wir gehen in unsere Kabine. Hier ist es durch die Klimaanlage doch recht laut. Wir stellen sie aus und schon bald wird es unerträglich warm und stickig. Thomas dreht sie wieder auf. Petra schläft nicht gut. Laute Geräusche auf dem Flur, Kinderwehklagen, etwas zu lustige Menschen und dann das laute Brummen der Klimaanlage und der Antriebsmaschinen. Wir sind uns jedoch sicher, dass die Nacht vor 2 Jahren auf dem Parkdeck noch unangenehmer war.

4. Tag, Montag, 26.08.2013

Um 06:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir beeilen uns und schon gegen 07:15 Uhr stehen wir auf Deck 12 und machen Fotos vom Sonnenaufgang und beobachten die Einfahrt in den Hafen von Igoumenitsa. Eine Stunde später fahren wir von Bord.

Gleich an der ersten Tankstelle füllen wir unseren Dieseltank auf. In Italien haben wir das Tanken vermieden. Nun brauchen wir Lebensmittel. Der erste „Market“ ist geschlossen. Wir wissen nicht warum, der Laden ist voller Produkte und laut Öffnungszeiten müsste er bereits seit 8 Uhr offen haben. Das griechische Schild an der Eingangstür bleibt für uns ein Rätsel. Der nächste Laden hat offen, wir kaufen Feta, Oliven, griechisches Bier, Milch, Eier und Brot. Auch Gemüse und Obst wandert in das Einkaufsnetz. Weiter geht es zu unserem ersten Stellplatz. Wir stehen fast an derselben Position wie vor 2 Jahren. Nach dem Frühstück kommt Sonnencreme auf die Haut und ein herrlicher Badetag erwartet uns. Wir bauen unser Lager am Strand auf und freuen uns über unsere gekauften ISO-Matten. Man spürt nichts von den vielen Steinen am Strand und unsere Liegen konnten wir zu Hause lassen.

Am Abend grillen wir die aufgetauten Sparerips und Schweinesteaks, dazu Gemüse. Es wird schnell dunkel. Man hat das Gefühl, dass es keine richtige Abenddämmerung gibt. Wir duschen am Auto im Dunkeln. Petra geht schlafen, Thomas trinkt noch den einen oder anderen Ouzo.

5. Tag, Dienstag, 27.08.2013

Kein Stress – wir wollen den ganzen Tag hier bleiben. Ein wunderschöner Tag beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück. Wir faulenzen und am Nachmittag laufen wir am Strand entlang bis zu den Felsen. Gestern beim Grillen besuchten uns 4 Hunde. Thomas denkt es sind Hütehunde von den Schäfern und Ziegenhirten, die jeden Tag mit ihrer Herde vorbeikommen. Petra findet sie „räudig“, zottig – ohne Pflege. Sie mussten immer in Schach gehalten werden. Die Knochen von gestern waren jedenfalls weg.

Petra hat schon am Nachmittag Antipasti vorbereitet aus Feta, Oliven, getrockneten Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, in viel Olivenöl eingelegt. Dazu wird noch ein großes Rumpsteak aufgetaut. Nun gibt es Toast mit Antipasti und Aioli mit dem Steak. Für die Hunde bleibt nichts übrig :-(.

Nach Sonnenuntergang wird an der Außendusche geduscht. Ein abenteuerlicher Akt. Wir hängen unsere Petroleumlaterne in das Badfenster, Shampoo und Duschgel stehen auch von außen gut erreichbar auf dem Fensterbrett. Dann duscht Thomas – Petra hält Duschbad und Handtuch – danach wird gewechselt. Petra ist dabei immer ein wenig mulmig zumute, denn wir können nur die wenigen Meter weit sehen, die die Laterne ausleuchtet, wohingegen wir wohl von weit entfernt für Jedermann gut sichtbar sind.

So weit, so gut. Schlimmer wird es für Petra danach. Thomas sitzt mit einem Ouzo vor dem Womo und schaut in den Himmel, sucht den großen Wagen und träumt vor sich hin. Aber Petra kann nicht mitträumen – sie ist im Hier und Jetzt. Das Meeresrauschen ist so laut, dass sie die Umgebungsgeräusche nur falsch oder gar nicht interpretieren kann. Das Rascheln in unmittelbarer Nähe könnte ein herannahender Fremder, ein verirrtes Tier, einer der Hunde, oder vielleicht auch nur die wehenden Gräser im Wind sein. Sie weiß es nicht, nimmt die Taschenlampe und leuchtet die Gegend ab. Dabei bilden sich auch noch merkwürdige Schatten, die sie besser nicht gesehen hätte. Sie macht die Taschenlampe wieder aus, jetzt ist es noch dunkler als zuvor und das Rascheln erscheint noch bedrohlicher, oder sind es doch nur die Wellen und die Gräser? Ein anderes Licht fällt auf den Strand. Es kommt von der anderen Seite. Es muss also doch jemand da sein. Thomas meint, es sind die Scheinwerfer der vorüberfahrenden Autos. Petra ist kurz beruhigt, was jedoch sofort wieder verfliegt. Sie will nur noch in Sicherheit kommen. Schnell ins Auto, wo sie ihre eigenen Geräusche machen und einordnen kann. Thomas beobachtet die Sterne und träumt weiter.

6. Tag, Mittwoch, 28.08.2013

Gestern hat uns ein italienisches Pärchen (sie sprachen weder deutsch noch englisch) von ihrem Besuch in Albanien erzählt. Nicht weit von unserem Stellplatz befindet sich eine interessante Ausgrabungsstätte. Sie haben uns neugierig gemacht. Also fahren wir auf Anraten des ca. 70-jährigen Pärchens nach Butrint in den Nationalpark und haben es nicht bereut.

Schon das Passieren der Grenze ist für uns abenteuerlich. Schließlich verlassen wir die EU und haben wieder eine richtige Grenzkontrolle – so wie früher. Sie wollen die Ausweise sehen und den KFZ-Schein. Alles wird umständlich in einen Computer eingetippt. Wir sind in Albanien. Die EU-geförderte Straße auf griechischer Seite wird in Albanien immer schmaler, bis letztendlich der Asphalt endet. Auf staubigen „Pisten“ geht es über zersiedeltes Land. An einigen Häusern sehen wir Puppen die man gut sichtbar aufgehängt hat. Wie zur Mahnung. Vielleicht sind es abergläubische Rituale?

Auf der „Fernverkehrsstraße“ kommen uns Kühe entgegen. Wir halten und sind zugleich fasziniert, hier hat der Besitzer der Tiere keine Angst, dass die Autos die Tiere verletzen könnten (oder umgekehrt), obwohl wir sicher höchstens 60 km/h gefahren sind – man ist ja schon grundsätzlich vorsichtig. Die Dörfer sehen ärmlich aus. Selbst bei den neuen Häusern hat man das Gefühl, sie bauen schon seit Jahren daran. In den Gegenden um die Siedlungen erkennen wir Plantagen von Oliven und anderen Bäumen. Auch Kürbisse scheint man anzubauen. Und dann sehen wir die Brände. Sie scheinen überall zu entstehen und niemand löscht sie. Als wie weiter fahren sehen wir immer mehr abgebrannte Flächen. Wir sehen Fahrzeuge mit albanischen Kennzeichen, die mit deutschen Werbebeschriftungen versehen sind. Hier kommen also die Autos hin, die bei uns keiner mehr haben will.

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Endlich sehen wir ein Schild – hier geht es nach Butrint. Auf einer engen Straße kommt uns eine ganze Herde Schafe und Ziegen entgegen. Sie nimmt die ganze Straße ein. Wir bleiben stehen und warten. Eine Frau und zwei Männer versuchen die Herde um uns herum zu treiben. Es gelingt nur mühsam. Die Tiere haben sichtlich Angst und da die ersten stehen bleiben, können die nachrückenden auch nicht weiter, obwohl die Männer rufen und mit ihren Ruten um sich schlagen. Die Frau kommt vor und schafft es sichtlich besser die Tiere dazu zu bewegen, um unser Auto herum zu laufen. Sie lacht uns an und gibt uns zu verstehen, dass die Situation so ist, wie sie ist. Wir warten geduldig und lachen zurück.

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Wir fahren auf eine Fähre zu. Sie soll uns auf die Ausgrabungsstätte bringen, die auf einer Insel in einer Lagune liegt. Wir warten bestimmt eine halbe Stunde, bis wir auf die Seilzugfähre kommen, da sie erst noch repariert werden muss. Wir bezahlen für die kurze Überfahrt 1000 Lek – das sind 7€. Nun sind wir endlich an der Ausgrabungsstätte angekommen und beschließen erstmal zu frühstücken. Wir stellen uns auf den Parkplatz gegenüber von einem Hotel mit Restaurant. Thomas fragt den netten Kellner ob wir ein Frühstück bekommen können. Wir bekommen 2 Spiegeleier, eine große Scheibe Feta, frische Tomaten und reichlich Weißbrot. Mit zwei großen Espresso ist unser albanisches Frühstück fertig.

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Wir bekommen Besuch von einem ca. 7 Jahre alten schwarzhaarigen Jungen. Er lächelt uns an, will ein paar Armbänder verkaufen und beginnt zu plaudern. Er zählt die Namen der Fußballspieler von Bayern München auf – die von Borussia Dortmund mag er nicht. Er kann auch schon auf deutsch bis 5 zählen. Wir kaufen ein Armband für 2,50€. Das war ein super Geschäft, der Kleine strahlt, bedankt sich und hüpft lachend davon.

Wir laufen zur Ausgrabungsstätte. Man erkennt uns sofort als Deutsche, was vor allem Thomas sehr ärgert. Woher die das nur immer so bestimmt wissen?

Butrint ist auch für Albaner ein beliebtes Ziel, wir sehen vor allem viele junge Leute, die sich dafür interessieren. Es ist die einzige Ausgrabungsstätte in Albanien, die in einem guten Zustand und gut erschlossen ist. Sicher liegt dies auch daran, dass die Arbeiten dort von Vodafone finanziert werden. Der Besuch in Albanien und die Besichtigung von Butrint hat sich gelohnt. Vielleicht sollte man später mal den Landweg nach Griechenland über Albanien nehmen – wenn wir mehr Zeit haben.

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Auf dem Rückweg zum Auto treffen wir wieder „unseren Freund“. Nun hat er noch ein etwas älteres Mädchen an seiner Seite. Auch sie will unbedingt ihre Armbänder los werden. Dabei geht sie leider sehr aufdringlich vor. Wir haben nicht halb so viel Sympathie für sie wie für den Jungen, der lachend neben uns herhüpft. Das Betteln der Kinder versetzt uns ein wenig in Bedrängnis. Sie wollen Tüten oder Bonbons. Wie kommen beim Womo an und schenken dem Mädchen eine angefangene Packung Kaugummis, eine Papiertüte, die wir auf der Fähre erhalten hatten und einen Apfel. Der Junge bekommt eine blaue Plastiktüte, die noch einen Pfirsich enthält. Das Mädchen besinnt sich und will nun gern den Apfel gegen den Pfirsich tauschen. Leider haben wir keinen mehr. Wütend gibt sie den Apfel zurück und wir sind sehr entrüstet. Den Apfel geben wir dem Jungen, der sich sehr darüber freut, tanzt und hüpft – wir müssen lächeln. Das Mädchen haben wir wohl verärgert, aber das ist nicht zu ändern.

Wir fahren mit der Fähre wieder auf albanisches Festland und zurück nach Sagiada in Griechenland. Wir haben gelesen, dass es dort am Hafen nette Fischlokale geben soll. Wir gehen ins Alex. Wir essen Tzaziki, griechischen Salat, Tamaras, einen Fisch, Tintenfischsalat, Pommes und 2 große Bier für zusammen 46€. Wir finden, das geht in Ordnung.

Gleich am Hafen finden wir auch einen Stellplatz für die Nacht. Die Leute aus dem Dorf sind neben uns zum Baden gekommen. Das Meer ist hier gut zugänglich und am Stand sind Duschen. Hier wurde mit EU-Mitteln eine Art Fango-Bad errichtet. Leider gibt es mittlerweile keine Bewirtschaftung mehr. Die Umkleidekabinen sind verlassen. Die Plattformen, auf denen man früher von einem Becken zum anderen gehen konnte, sind mit Unkraut überwuchert. Aus den lieblos abgedeckten Becken kommt fauliger Gestank. Das einzige was funktioniert sind die Duschen. Zwar ohne Vorhänge und einige haben mittlerweile keine Brausen mehr, aber es fließt Wasser.

7. Tag, Donnerstag, 29.08.2013

Wir wollen in das Landesinnere und in der Vikos-Sclucht wandern. Unser Ziel soll erstmal Monodendri sein. Unsere Fahrt geht über viele Berge und enge Dörfer. An einem Zwischenstopp sehen wir eine riesige Skulptur einer Frau, als Sinnbild für die Frauen von Zagoria, die ihre Männer im Kampf gegen die Türken unterstützt haben.

Wir suchen den Aussichtspunkt „Vikos Balkon“, von dem man die Vikos Schlucht überblicken kann. Der Ausblick ist gigantisch und ermutigt uns dazu, morgen die Tour durch die Schlucht zu wagen. Kurz vorher haben wir unseren Schlafplatz im „Stone Forest“ entdeckt, den wir mit einer Schafherde mit Hütehunden und Schäfer teilen.

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8. Tag, Freitag, 30.08.2013

Schon früh um 07:00 Uhr stehen wir auf. Zum Frühstück gibt es (nach albanischem Vorbild) 2 Eier, Feta, Tomaten, Brot und Kaffee. Anschließend werden die Brote für die Wanderung geschmiert und mit den Wasservorräten in den Rucksäcken verstaut.

Wir fahren zurück nach Monodendri, von hier startet der Weg in den“Vikos Gorge“. Um 09:30 Uhr beginnt der Weg in die Schlucht – immer bergab – ohje, das müssen wir später ja auch wieder hinauf. Die Aussicht war ein „Knaller“. Wir sind beide sehr beeindruckt. Unterwegs treffen wir eine Familie aus Donauwörth. Ansonsten ist die Schlucht fast menschenleer. Wir gehen noch ca 1 Stunde weiter, bis wir mehr über „Riesenfelsen“ klettern müssen und Petra schon arge Schwierigkeiten hat. Von Wandern kann man da nicht mehr sprechen. Danach sollte der Weg über eine wenig vertrauenserweckende Baumstammbrücke führen. Sie sieht sehr provisorisch aus, kein Geländer links oder rechts und ca. 5 – 6 Meter lang. Petra hat ab da gestreikt und will nicht mehr weiter. Thomas ist ein bisschen enttäuscht, weil er auf der anderen Seite die weitere Strecke schon begutachtet hatte. Wir legen eine längere Pause ein, essen unsere Brote trinken Wasser und machen Fotos. Thomas will noch mehr Abenteuer. Also klettert er über riesige Steine in die Mitte des Flußbettes und entdeckt dort 2 kleine mit Wasser gefüllte „Badebecken“. Natürlich muss er da hinein. Aus Petras Sicht sehr unvernünftig, denn den Grund dieser Becken kann man nur erahnen. Sie sind rd. 2 – 3 Meter tief und 2 Meter breit mit einem veralgten, schmierigen Rand. Gott sei Dank ist aber alles gut gegangen. Petras Bein schmerzt (das linke Knie ist ganz blau), aber glücklicherweise hat sie ihre Bandage dabei.

Kurz vor dem Ort Monodendri sehen wir das mit EU-Mitteln geförderte Theater. Ein toller Platz und ein schönes Bauwerk, aber warum finden wir nigends einen Spielplan? Auch sonst deutet nichts darauf hin, dass hier Vorstellungen stattfinden. Alles verlassen?

– Schade –

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Müde kommen wir zurück in den Ort. Unser Auto parkt am anderen Ende und so heißt es noch einmal eine halbe Stunde laufen. Wir kaufen ein Eis und steigen erschöpft in unser Auto. Zurück auf dem Stellplatz mitten im Stone-Forest essen wir nur ein bisschen Melone und Thomas schläft sofort erschöpft ein.

9. Tag, Samstag, 31.08.2013

Wir  gönnen uns ein ausgiebiges Frühstück. Heute wollen wir zu einem großen Stausee in Richtung der Meteora Klöster fahren. Unterwegs wollen wir  uns einige Brücken anschauen. In Monodendri kaufen wir in einem Souvenirladen einen Hirtenstab mit einem Schlangenkopf. Wir fahren Richtung Osten, biegen nach Tsepelovo ab und fahren durch Kipi. Hier bestaunen wir schöne Steinbrücken, die allesamt vor der EU mit insgesamt 76.000€ gefördert wurden. Eine 3-Bogen Brücke, die über das gesamte Flußbett führt, eine mit einem angedeuteten Geländer und eine hübsche Steinbrücke neben einer Kirche. Wir besichtigen alle und finden sie wunderschön. Wichtig waren diese Brücken nicht nur für den Austausch von Waren zwischen den entlegenen Bergdörfern des Zagori, auch Hochzeiten wurden über diese Brücken eingefädelt.

Wir fahren weiter durch kleine Dörfer und viel Wald. Jedes Dorf hat zwar seine Umgehungsstrasse, aber Thomas fährt lieber durch die kleinen engen Dorfstraßen. Einmal hat er es jedoch übertrieben. Die Dorfdurchfahrt wird immer enger und enger – die Leute fangen an zu rufen – es geht nicht mehr weiter – Tipi ist eindeutig zu dick – wir passen nicht zwischen die Häuser. Also alles wieder rückwärts raus. Uff!!!

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Im nächsten Dorf schauen wir uns eine „Waschmaschine“ an. Ein großer Waschplatz für das ganze Dorf.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Stausee. Jetzt müssen wir nur noch einen schönen Stellplatz finden. Wir sehen nur wenige Menschen hier. Der See scheint zumindest am Nordufer nicht durch Erholungssuchende genutzt zu werden. Nach dem 2. Anlauf finden wir eine herrliche Stelle an der wir an das Wasser kommen. Dafür müssen wir jedoch einen Bach durchqueren und stehen dann am Ufer am Rand des Bachbettes. Leider ist das Ufer sehr schlammig – Baden macht hier keinen Spass.

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10. Tag, Sonntag, 01.09.2013

Wir erkunden die Gegend und machen einen ausgedehnten Spaziergang. Heute am Sonntag sind viele griechische Familien am See. Offensichtlich muss der Stausee sehr fischreich sein, jedenfalls hat jede Familie mehrere Angeln dabei. Wir sehen jedoch nicht, ob sie erfolgreich sind. Petra sammelt Holz, denn wir wollen abends im Bachbett ein kleines Feuer machen. Sie müht sich sehr, auf archaische Weise ein Feuer zu entzünden. Vermutlich muss die Technik noch verfeinert werden. Ein schnödes Feuerzeug löst das Problem, wir grillen Fleisch und ein Gemüsepfännchen. Das Bier ist kalt gestellt, ein ruhiger Abend beginnt.

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Bis 22:00 Uhr sitzen wir am Feuer. Thomas hat alles mit der Gießkanne gelöscht und so sind wir uns sicher, das nichts passieren kann, obwohl hier ringsum alles trocken ist. Leider stehen wir hier ganz allein. Mir ist etwas mulmig zumute, aber es ist hoffentlich wie immer völlig unbegründet. Obwohl wir gelesen haben, dass es in den Wäldern hier auch Bären geben soll.

11. Tag, Montag, 02.09.2013

Wir fahren früh los in Richtung Meteora Klöster. Nach wenigen Kilometern überholen wir ein junges Pärchen, die mit Rucksack die Straße entlang wandert. Wir halten an und nehmen sie mit nach Kalambaka. Was für ein Zufall, zwei Abiturienten aus Rostock wandern durch Nordgriechenland und überbrücken die Zeit bis zum Semesterbeginn. Sie freuen sich, dass sie mit uns so schnell vorankommen.

Wir kommen in Kalambaka an und stehen vor den Felsnadeln mit den von unten winzig erscheinenden Klöstern. Nach einem kurzen Einkaufsbummel fahren wir zu unserem Stellplatz, der Pension Arsenis mit Restaurant und kostenlosem Parkplatz für Wohnmobile.

Costa ist der Besitzer der Pension (in dritter Generation). Wir essen bei ihm zu abend und schnell sind wir beim Thema „Krise in Griechenland“ Er erzählt: „Die Urlauber bleiben aus. Nur noch Russen, die arrogant sind wenn sie Geld haben, oder Bulgaren die kein Geld haben. Die Deutschen, Österreicher und Holländer sieht man nur noch selten.“ Er betont immer wieder, wie gerne er die Deutschen begrüßt und wie viel Werbung er in deutschen Wohnmobil- und Campingführern macht. „Hier herrscht die Mafia“ sagt er immer wieder und wie gut es wäre, wieder die Drachme  zu haben.

12. Tag, Dienstag, 03.09.2013

Heute haben wir uns 3 Klöster vorgenommen und stehen daher schon um 09:00 Uhr vor dem Kloster Megalo Meteora. Jedes Kloster hat an einem anderen Tag Ruhetag. Dieses hier hat heute geschlossen. Wir fahren weiter zum Kloster Varlam. Der Eingang ist heutzutage einfach, mal läuft über eine Brücke. Wir bestaunen den auffallend sauberen Zustand des gesamten Geländes.

In dem nächsten Kloster – Agios Triada (Heilige Dreieinigkeit) – wurde der James-Bond Film „In tödlicher Mission“ gedreht. Schon nach 150 Stufen haben wir das Kloster erreicht. Hier ist es glücklicherweise relativ leer (150 Stufen?), aber auch unspektakulär. Irgendwie wurde ich nicht an James-Bond Szenen erinnert.

Das dritte Kloster ist ein Nonnenkloster – Agios Stephanos. Hier kassieren, reinigen und putzen nur die Nonnen. Auch hier ist alles blitzsauber, nicht mal Spinnweben sind zu sehen.

Langsam tun uns die Füsse weh, wir haben 3 Klöster gesehen und sind noch immer sehr beeindruckt von den Gebäuden und der Lage auf den Felsen. Kaum vorzustellen, dass die Mönche, die als Einsiedler hier lebten, die Felsen nur über Flaschenzüge in Netzen sitzend erreichen konnten. Über diesen Weg wurden sie auch über Jahre versorgt.

Wir haben eine CD gekauft und lassen uns mit den Gesängen der Mönche auf der Fahrt in Richtung Süden – nach Korinth begleiten.

13. Tag, Mittwoch, 04.09.2013

Wir haben die letzte Nacht auf dem Parkplatz der Festung Akrokorinth verbracht, die hoch über der Stadt Korinth thront. Wir hatten den Parkplatz und den Blick über die Lichter Stadt bis zum Golf von Korinth für uns allein – bis gegen Mitternacht einige Pärchen heraufkamen, um ebenfalls den romantischen Blick zu genießen.

Nach dem Frühstück fahren wir wieder nach unten in die Stadt und besuchen die Ausgrabungsstätte des antiken Korinth.

Wir fahren weiter nach Githio, quer durch die Peloponnes auf einer sehr guten – mautpflichtigen – Autobahn. Wir kommen in der Bucht von Glifada an und staunen nicht schlecht, dass wir das einzigste Wohnmobil sind. Vor 2 Jahren standen hier mehr als eine Hand voll. Wir richten uns für mehr als nur eine Nacht ein, denn nach unseren vielen Kulturtrips brauchen wir dringend Sonne, Meer und viel Ruhe.

Während des Abends haben wir einen netten Griechen kennengelernt. Es steht mit Frau und 2 Kinder neben uns und stammt aus Mazedonien. Er beschreibt uns in überschwenglicher, schwärmender Weise von zwei Traumstränden, die wir uns unbedingt ansehen sollten. Mal sehen, ob wir zum Strand „Xrisi Akti“ und „Voidokilia“ kommen.

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16. Tag, Samstag, 07.09.2013

Nach dem Frühstück fahren wir los. Wir wollen nach Kalamata und dort an den Strand von Velikas.

Wir lernen hier eine sehr interessante Finnin kennen. Sie hat „Urlaub“ bis Mai 2014 und will zum überwintern nach Kreta – wir beneiden sie ein wenig. Begleitet wird sie von einem Franzosen, der in seinem eigenen Wohnmobil reist und den sie während ihrer Reise in Frankreich kennengelernt hat. Genauso wie den Hund, der sie begleitet.

Wir treffen auch wieder den Griechen, der in Kanada aufgewachsen ist, als Broker dort gearbeitet hat und mit dem wir uns schon vor 2 Jahren unterhalten haben. Er erzählt uns dieses Jahr, dass das griechische Volk sehr leidet unter den Sparmaßnahmen und den Kürzungen.

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19. Tag, Dienstag, 10.09.2013

Wir wollen heute an den Strand von „Voidikilia“, oder Ochsenbauchbucht. Ein wunderbarer Badestrand. Es wirkt wie Südsee, flaches, warmes Wasser und feinsandiger Strand, dahinter Dünen und Lagunen.

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Camping ist hier verboten und wir denken, das wird hier auch kontrolliert. Also entscheiden wir uns zur Weiterfahrt nach Mati Beach. Abends sitzen wir an der Koa Beach Bar .

20. Tag, Mittwoch, 11.09.2013

Wir verbingen den ganzen Tag auf dem „Mati Beach“. Wir stehen am Ende des Parkplatzes mit 3-4 anderen Wohnmobilen. Eine kleine Treppe führt zum Strand, es gibt eine Dusche, wir haben genug Wasser zum Wäschewaschen. Wir machen einen ausgedehnten Strandspaziergang, kommen an einem großen, mondänen Hotel vorbei und sehen den Kite-Surfern zu.

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21. Tag, Donnerstag, 12.09.2013

Wir fahren nach Elea. Auf diesen Strand freuen wir uns ganz besonders. Der ausgedehnte Pinienwald mit den Schildkrötennestern hat uns schon das letzte Mal sehr gefallen. Wir kommen durch Kyparissia, dort ist Markt. Wir essen ein Eis und sehen, wie ein armer Esel, der womöglich gerade auf dem Markt gekauft wurde, auf der Ladefläche eines Pickups angebunden war und lautstark seinen Unmut ausdrückte.

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22. Tag, Freitag, 13.09.2013

Heute ist Strandtag. Wir bringen vorher unseren Müll weg, dafür müssen wir ein ganzes Stück durch den Pinienwald laufen. Überall stehen Wohnmobile. Das haben wir bereits schon vor 2 Jahren festgestellt, es hat sich nichts verändert. Auf unserem Weg entdecken wir an einem Wasserhahn die Futterstelle für die „streunenden“ Hunde. Liebevoll von Tierschützern eingerichtet. Eine große Tafel stellt die Hunde mit Bildern in mehreren Sprachen vor. Alle Tiere haben Namen und eine kleine Geschichte. Die Hunde sind allesamt geimpft, kastriert und entfloht. Es wird gebeten, die Hunde nur aus der dort eingegrabenen Tonne mit Trockenfutter zu füttern und nicht an den Wohnmbilen. Wer ein Tier nach Hause nehmen will, darf sich an die Tierärztin im Ort wenden und bekommt gegen eine Gebühr Papiere für den Hund. Auch wir füttern und einer der Vierbeiner dankt es uns mit Schwanzwedeln.

23. Tag, Samstag, 14.09.2013

Wieder ein Strandtag, aber Petra geht nichts ins Wasser – ihr sind die Wellen zu hoch.Wir lernen Tina und Mirko kennen, die eine „Auszeit“ genommen haben, um sich die Welt anzusehen. Wir laden sie auf einen Drink ein und verbringen sehr nette Stunden mit den beiden. Wir quatschen bis 02:00 Uhr früh.

24. Tag, Sonntag, 15.09.2013

Wieder ein Strandtag. Gegen 14:00 Uhr entdecken wir einen Waldbrand an den Hängen oberhalb von Kyparissia. 2 Stunden später kommen die Löschflugzeuge. Wir holen unser Fernglas und beobachten die Löscharbeiten mit unseren Nachbarn vom Strand aus.

25. Tag, Montag, 16.09.2013

Wir nehmen Abschied von Elea und auch von unseren jungen Weltreisenden Tina und Mirko.

Wir fahren nach Kalogria und kommen dort bei Regen und Sturm an. Es stehen noch 4 andere Wohnmobile dort, trotz des Schildes „Campen verboten“ (auch in Deutsch). Zu dieser Jahreszeit scheint das niemanden zu interessieren.

Am nächsten Tag laufen wir über den Strand und füllen eine Wasserflasche mit Meerwasser – als Erinnerung. Wir sind etwas traurig, morgen geht unsere Fähre nach Italien.

26. Tag, Dienstag, 17.09.2013

Unser letzter Tag in Griechenland. Wir waren noch kurz im Meer baden und fahren dann nach Patras. Wir wollen noch eine Kleinigkeit essen und laufen durch die Fußgängerzone. Um 18:00 geht die Fähre. Wir schlafen unruhig, der Zwischenstopp in Igoumenitsa mitten in der Nacht lässt uns aufschrecken. Es ist warm und laut in der Kabine.

27. Tag, Mittwoch, 18.09.2013

Wir stehen gegen 08:00 Uhr auf und gehen auf das Oberdeck. Es ist kalt, wir stehen hier in langen Hosen und Fleecejacken. Gegen 19:00 Uhr kommen wir in Ancona an. Am Hafen werden alle LKW’s und Wohnmobile durch die italienischen Behörden kontrolliert, dadurch verzögert sich das Entladen. Wir kommen erst gegen 21.00 Uhr auf unserem Stammplatz hoch über Ancona an.

 

28. Tag, Donnerstag, 19.09.2013

Wir fahren von Ancona los in Richtung Deutschland. Kurz entschlossen machen wir einen Zwischenstopp im Zwergstaat San Marino. Wir finden einen „praktischen“ Stellplatz für die Nacht und laufen durch die alte, liebevoll renovierte Altstadt. San Marino liegt auf einem Berg und hat an den Felsenrändern mehrere Festungen und Türme. Wir laufen den ganzen Tag und fallen abends müde in unser Bett – da stört uns auch der Stellplatz an der Hauptstraße kaum.