Orvieto

Nach dem Frühstück geht es weiter nach Orvieto. Dort finden wir einen Stellplatz zwischen der Hochgeschwindigkeitsstrecke der Eisenbahn und der Autobahn. Also verkehrsgünstig gelegen. Der Stellplatz kostet 18€, aber dafür ist alles inklusive (42°43’32’’N, 12°07’38’’O)

Thomas kann es nicht erwarten, setzt sich auf das Fahrrad und erkundet die Stadt auf dem Berg. Petra liest inzwischen in ihrem neuen Buch. Als Thomas zurückkommt, ist er richtig ausgepowert. Er ist die ganze Straße hoch in die Altstadt von Orvieto gefahren, hat sich informiert wo wir morgen mit der Seilbahn abfahren können, wo der Dom ist – den man unbedingt sehen muss und er hat die letzten Eindrücke des Folk-Festivals mitbekommen.

Wir essen abends Nudeln mit einer italienischen Tomatensoße.

Auf dem Stellplatz konnte man Brötchen und Baguette bestellen, so haben wir ein leckeres Frühstück. Petra belegt uns Brote und wir packen noch genug zu trinken in unseren Rucksack. Los geht es. Bis zur Talstation der Seilbahn sind es nur wenige Meter. Wir kaufen gleich die Karten für die Hin- und Rückfahrt (5,20 €). Oben angelangt reicht uns ein netter Italiener  einen Stadtplan, nachdem er unsere orientierungssuchenden Blicke sah. Gut ausgestattet marschieren wir unserem ersten Ziel – dem Dom – entgegen. Hier kostet es sogar Eintritt, 3 € sind zu entrichten – aber es lohnt sich. Das sehr beeindruckende Innere lässt uns mehrere Stunden verweilen. Um noch mehr Informationen zu erhalten wirft Petra 2 x 2 € in einen Automaten und erhält – auf Deutsch – Auskunft zum Dom und der Geschichte mit dem blutbefleckten Altartuch, die etwa so kurz zu erzählen ist:  Auslöser war eine Hostie aus der das Blut Christi tropfte. Das ganze passierte jedoch am Bolsenasee und nicht in Orvieto. Ein zweifelnder Pater aus Prag hielt eine Predigt in Bolsena. Während der Eucharistiefeier tropfte das Blut aus der Hostie auf das Altartuch (geschehen im 13. Jahrhundert). Papst Urban, der zufällig in Bolsena war, erfuhr davon und hat das Tuch nach Orvieto bringen lassen. Hier liegt es noch heute aufbewahrt als Reliquie (Blut können wir nicht erkennen, aber befleckt ist es).

Wir schlendern die Straßen weiter, bis ans Ende der Stadt. Unterwegs kaufen wir Schinken, Käse und natürlich Trüffel (als Pesto für die Nudeln). Auf dem Rückweg besuchen wir den Brunnen von Orvieto, der durch den Berg bis zum Grundwasser reicht. Wir müssen (für 10 €) die vielen Stufen hinunter – und wieder hinauf steigen. Das Besondere daran ist: Der Weg hinunter kreuzt nie den Weg hinauf.

Grund dafür: Früher mussten Esel hinunter getrieben werden, um das Wasser zu holen. Damit die hinaufkommenden nicht  die herabtrabenden Tiere störten, trennte man die spiralförmigen Wege.

Der Tag neigt sich dem Ende, es ist schon nach 18:00 Uhr. Den ganzen Tag auf den Beinen. Wir klettern noch etwas auf der Burg und der Stadtmauer herum und fahren dann mit der Seilbahn zurück. Abends gibt es Nudeln mit dem Trüffel-Pesto – Thomas findet es super!

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