Am Strand von Velikas

Wir haben ein sehr nettes Hamburger Pärchen getroffen, das ebenfalls einen „Knobloch“ Kastenwagen fährt. Wir begutachten gegenseitig unsere Fahrzeuge und versichern uns, eine kluge Kaufentscheidung getroffen zu haben. Wir verbringen einen faulen Strandtag und verabreden uns für abends in einer Runde mit dem Hamburger Pärchen und eine Paar aus Roth (Bayern). Jeder bringt mit, was der Womo Kühlschrank hergibt und wir quatschen bis in die späte Nacht.

Am nächsten morgen sind die beiden Autos wieder weiter gefahren – wir beschließen noch einen Tag zu bleiben. Am Vormittag treffen wird den Griechen wieder, der in Kanada als Broker gearbeitet hat und nun wieder im Nachbardorf lebt. Er erkennt uns sofort wieder und schon ist die aktuelle politische Lage in Griechenland wieder unser Thema. Er ist sehr von seinem Land enttäuscht und glaubt mittlerweile nicht mehr daran, dass sich an der Situation in Griechenland noch etwas ändern wird. Er zahlt bis zu 50% an Steuern, erkennt aber keine Verbesserungen an der Infrastruktur des Landes. Die staatlichen Krankenhäuser sind marode und in den Schulen fehlen die Lehrer. Er überlegt, ggf. wieder nach Kanada oder wenigstens nach Slowenien auszuwandern.

Abends stellt sich ein griechischer Jeep Cherokee neben uns und ein etwas „flippig“ wirkender Grieche erklärt uns, dass er hier eine Nacht verbringen will. Abends setzt er sich zu uns, wir trinken seinen mitgebrachten Kräuterschnaps und revanchieren und mit Zinnaer Klosterbruder. Auch hier diskutieren wir die halbe Nacht über die politische und wirtschaftliche Lage in Griechenland. Es ist interessant die Meinung der Griechen zur Krise in ihrem Land zu hören.

Wir liegen schon im Bett, als wir plötzlich ein Licht aus unserem Womo-Fenster sehen. Am Strand bewegt sich jemand mit einem Leuchtstab, der in den verschiedenen Farben leuchtet. Wir beschließen, es für ein Kind mit einem „Jedi-Schwert“ zu halten, der sein neu erworbenes Spielzeug im Kampf gegen imaginäre Gegner ausprobiert.

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